Der Mensch lebt grundsätzlich in Beziehungen – in Beziehung zu Gott, zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen, zur Umwelt.
In Begegnung, Austausch und Gespräch kommt in der geistlichen Begleitung zur Sprache, was den Menschen bewegt und beschäftigt, frohe, erfüllende Erfahrungen wie auch bedrängende Krisenerfahrungen in Leben und Glauben. In der geistlichen Begleitung wird geschwisterliche Weggemeinschaft erfahrbar - zentrale Glaubens- und Lebensfragen in ihrer Dynamik von Sehnsucht und Enttäuschung, Trauer und Hoffnung, Schuld und Vergebung kommen zur Sprache; die Grundhoffnungen, Visionen, Träume und Sinnkonzepte, mit denen ein Mensch unterwegs ist, kommen in den Blick. Geistliche Begleitung ist personenorientiert und geschieht im aufmerksamen Dabeisein und Mitsein.
In der geistlichen Begleitung richtet sich der Blick darauf, was förderlich ist, mehr und mehr in und aus dem liebenden Ansehen zu leben, das Gott schenkt. Dies eröffnet, die persönliche Berufung und Sendung zu entdecken und zu gestalten, eine lebenskräftige Balance von Aktion und Kontemplation, Beten und Handeln zu finden. So geht es in der geistlichen Begleitung auch darum, das geistliche Leben konkret zu gestalten, Weisen des Gebets kennen zu lernen, eine zu der Person, ihren Gaben und Lebensumständen passende Form geistlicher Übung im Alltag zu finden.