An zwei Wochenenden und zwölf Samstagen werden im Laufe von 15 Monaten Homiletik, Liturgik und biblisch-theologisches Grundwissen gelehrt und erarbeitet. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung homiletischer Grundkenntnisse. Übungen, Wiederholung und die aufgrund des ausführlichen Skriptes gegebene Möglichkeit der Nacharbeit dienen der Vertiefung.
Die Teilnehmenden fertigen bereits zum zweiten Treffen eine Andacht an und reichen sie vorher schriftlich ein. Zu den weiteren Ausbildungstagen verfassen sie jeweils eine Predigt oder einen vollständigem Gottesdienstentwurf. Insgesamt sind im Lauf des Ausbildungsjahres sechs schriftliche Predigt- bzw. Gottesdienstentwürfe rechtzeitig abzugeben. Jeder und jede hält mindestens eine Predigt in Form einer liturgisch zu gestaltenden Andacht im Kurs. Die Gestaltung einzelner Gottesdienstteile in Zusammenarbeit mit Mentor/ Mentorin während der Ausbildung in den entsendenden Gemeinden bietet gute Möglichkeiten der Übung. Während der Ausbildung erhalten alle Teilnehmenden drei Stunden Einzelcoaching in ihrer Kirche vor Ort. Dies geschieht bei mindestens zwei Treffen durch dafür extra ausgebildete Pfarrerinnen und Pfarrer – möglichst aus einem benachbarten Kirchenkreis. Im Anschluss an die Ausbildung hält jede Teilnehmerin/ jeder Teilnehmer einen Probegottesdienst in Gegenwart ihrer Superintendentin oder ihres Superintendenten, bzw. deren Vertretung. Deren/ dessen Bericht geht mit dem Votum der Ausbildungsleitung an das Landeskirchenamt. Damit wird die Berufung zur Prädikantin/ zum Prädikanten beantragt. Zwischen Probe- und Einführungsgottesdienst sollten mindesten sechs ferienfreie Wochen liegen.
Ab der zweiten Ausbildungseinheit werden von der Kursleitung Gruppen- oder Einzelfeedbacks zu den angefertigten Predigten gegeben. Zusätzlich folgt auf die vor dem Ausbildungskurs gehaltenen Andachten anschließend jeweils ein geregeltes Feedback im Plenum direkt in der Kapelle.
Begleitend zur Ausbildung sucht sich jede Kursteilnehmerin und jeder Teilnehmer eine Pfarrerin oder einen Pfarrer als Mentorin oder Mentor zur individuellen Begleitung. Dies ist in der Regel die Gemeindepfarrerin oder der Gemeindepfarrer, damit die Kursteilnehmenden sollen oft die Möglichkeit bekommen, im Gottesdienst mitzuwirken. Pfarrerinnen oder Pfarrer im Ruhestand können die Kursteilnehmenden zusätzlich zur Mentorin oder dem Mentor in der Ortsgemeinde begleiten.
Die Mentorinnen oder Mentoren können Themen aus dem Bibelkundekurs vertiefen, mit den Kursteilnehmenden Beispielpredigten analysieren und Rückmeldungen zu den im Kursverlauf angefertigten Predigt- und Gottesdienstentwürfen geben. Darüber hinaus stellen sie Materialien zur Verfügung (etwa Bücher und Links zur Predigtvorbereitung, Ausdrucke von digital zugesandten Dateien), führen in die ortsübliche Liturgie ein und erzählen von ihrer eigenen Predigt- und Gottesdienstvorbereitung.