WESTFALEN/HANNOVER - Die Evangelische Kirche von Westfalen ermöglicht ihren Hauptamtlichen jetzt eine mehrwöchige Auszeit mit professioneller Begleitung: Am Freitag (14.11.) eröffnet dazu das Haus inspiratio im Kloster Barsinghausen zwischen Hannover und Hameln. Der Aufenthalt dort bietet einen geschützten Rahmen mit fachkundiger Begleitung. Pfarrerinnen und Pfarrer können sich in Ruhe mit ihrer Situation auseinanderzusetzen, über Beruf und Privatleben reflektieren und sich körperlich und seelisch regenerieren.
Das Haus inspiratio ist eine Einrichtung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Ziel ist es, die Gesundheit von Hauptamtlichen in der evangelischen Kirche zu erhalten. inspratio ergänzt dezentrale Angebote der Landeskirchen wie Fortbildung, Supervision, pastoralpsychologische Beratung oder Personalberatung.
„Der Pfarrberuf ist eine Berufung – er fordert die ganze Person“, erklärt Oberkirchenrätin Petra Wallmann (Bielefeld), Personaldezernentin der EKvW: „Die Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist nicht immer leicht zu finden, besonders in Zeiten steigender Anforderungen. Zudem können Konflikte in der Gemeinde, Belastungen in der Familie oder Glaubenszweifel in eine Krise führen. Deshalb freue ich mich, dass wir nun in guter Zusammenarbeit dieses lange geplante Projekt im Kloster Barsinghausen umsetzen können.“
Evangelische Kommunität bietet geistlichen Rahmen
An dem Eröffnungsgottesdienst in der Klosterkirche am Freitag um 18 Uhr wirken Präses Annette Kurschus (Bielefeld) und Landesbischof Ralf Meister (Hannover) mit. Pastor Guido Depenbrock wird in dem Gottesdienst als Leiter der Einrichtung eingeführt. Bereits um 16 Uhr gibt es in der Klosterkirche einen Festvortrag von Professor Dr. Ralf Stolina vom Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der EKvW: „Ich trachtete nach Gott und stieß auf mich selber - Herausforderungen theologischer Existenz heute“.
In Barsinghausen bilden fünf Frauen eine Evangelische Kommunität, die in klösterlicher Gemeinschaft lebt. Sie werden mit regelmäßigen Gebetszeiten den geistlichen Rahmen für die Arbeit des Hauses inspiratio bieten. Gäste von inspiratio können psychotherapeutische Gespräche, geistliche Einzelbegleitung, Supervisionsgruppen, körperorientierte und kreative Angebote wahrnehmen. Dabei werden sie von einem multiprofessionellen Team begleitet. Ein Aufenthalt im inspiratio soll vorbeugend vor der Entstehung von Krankheiten ansetzen. Er stellt keine Therapie im medizinisch-klinischen Sinne dar und kann auch keine medizinisch notwendige Therapie ersetzen.
Pastor Guido Depenbrock, der künftige Leiter des Hauses: „Als langjähriger Gemeindepastor weiß ich, mit wieviel Engagement die Kolleginnen und Kollegen in den Gemeinden sich für die ihnen anvertrauten Menschen einsetzen. Um gute Seelsorger und Seelsorgerinnen zu sein, ist es wichtig, auch gut zu sich selbst zu sein. Ich sehe inspiratio als einen Ort, an dem es möglich ist, zu sich selbst zu finden und neue Kraftquellen zu erschließen.“
(aus: http://www.evangelisch-in-westfalen.de/presse/nachrichten/artikel/haus-inspiratio-ein-ort-zum-durchatmen-kopie-1.html)