Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung

in der Evangelischen Kirche von Westfalen

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Bin ich gefährdet?

Burnout oder Depression?

1. „Wie erkenne ich Burnout? Bin ich betroffen oder nicht?“

Eine Fülle von Büchern sind zu dieser Frage erschienen. In seinem Standardwerk „Das Burnout-Syndrom. Theorie der inneren Erschöpfung“ (s. unter Literatur) listet Matthias Burisch 130 Symptome auf. Die meisten Fachleute (z.B. auch: Christina Maslach) nennen einvernehmlich drei Hauptsymptome: emotionale Erschöpfung, Zynismus, Abwertung der eigenen Leistung. Auch Schlafstörungen, Versagensgefühle, Gleichgültigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung können, müssen aber nicht auf ein beginnendes Burnout zurückzuführen sein.

Da Erschöpfung und/oder anhaltende Müdigkeit viele Ursachen haben können, ist eine medizinische Untersuchung sinnvoll, um eine körperliche Ursache auszuschließen (z.B. Fehlfunktion der Schilddrüse, Diabetes, Eisenmangel, Herz- oder Nierenerkrankung, entzündliche Prozesse).

Bei Erschöpfung, die länger als einen Monat anhält, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Erst nach einer ausführlichen körperlichen Untersuchung sollte nach einer psychischen Erklärung gesucht werden.

 

2. „Burnout oder schon Depression?“

Eine depressive Erkrankung kann ganz unabhängig von einer Lebenssituation entstehen, die ein Burnout befördern würde – sie kann allerdings auch das Endergebnis sein.

Depressiv erkrankte Menschen schildern die Unfähigkeit, Freude oder auch wirkliche Trauer zu empfinden, Interesse- und Energielosigkeit, schnelle Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwäche, ein geringeres Selbstwertgefühl, Pessimismus, Schuldgefühle.

Körperliche Erscheinungen können hinzutreten: frühmorgendliches Erwachen, Stimmungstief am Morgen, Antriebshemmung, Appetitverlust, kaum Interesse an Sexualität, innere Unruhe.

Hier ist wiederum Arzt oder Ärztin aufzusuchen! Es gibt klare diagnostische Kriterien, um dieses Krankheitsbild einzugrenzen. Hausärzte sind die erste Anlaufstelle. Unter www.buendnis-depression.de finden sich Hilfsangebote und regionale Anlaufstellen.

Siehe hierzu auch das Interview mit Matthias Burisch.

Weitere hilfreiche Informationen zu Krankheitsbildern und Behandlungsmöglichkeiten liegen in der Broschüre "Wenn die Psyche Hilfe sucht" (2010) vom Landschaftsverband  Westfalen-Lippe (LWL) als Träger zahlreicher psychiatrischer Kliniken in Westfalen vor. Diese wird Einrichtungen und Führungskräften empfohlen und zur Verfügung gestellt

Entscheidungshilfen Checkliste